Kurzbeschreibung Projekt
Die Biogasanlage Rothmühle verwertet 25.000 t/a getrennt gesammelte organische Abfälle aus privaten Haushalten. Diese Abfälle werden in zwei Fraktionen aufgeteilt und die Grobfraktion >100 mm in einer Trockenvergärungsanlage bzw. <100 mm in einer Nassvergärungsanlage verwertet. Das Gas beider Anlagen wird in einem gemeinsamen Gasspeicher gesammelt und in mehreren BHKW verwertet. Finsterwalder hat
die Nassvergärungsanlage und ihre Integration mit der Trockenvergärungsanlage geplant.
Finsterwalder hat die gesamte technische Ausrüstung geliefert und in Betrieb genommen. Finsterwalder war verantwortlich für die Überwachung des Betonbaus aber nicht beauftragt mit der Baudurchführung.
Integrierte FINSTERWALDER Technologie
- 2x Separationspresse BS20
- 1x Doppelrohrwärmetauscher
- 2x Bodenräumer
- 1x Sedimentabscheider
- 2x Leichtstoffskimmer
- 1x Doppelkolbenpumpe KV20
- Anlagesteuerung
Übersicht
Verfahren der Abfallaufbereitung
Verfahren im Detail
(1) ANNAHMEBUNKER
Der Annahmebunker hat ein Volumen von ca. 200 m³. Der Abfall wird mit einer voll automatisierten Krananlage in die Aufbereitung übertragen.
(2) STÖRSTOFFABTRENNUNG
Die Abfälle werden mit Standardtechnik zerkleinert und dann in die Störstoffabtrennung verteilt. Die festen Störstoffe werden über zwei Finsterwalder BS20 Biosqueeze abgepresst und anschließend kompostiert. Das flüssige Substrat wird in die Finsterwalder Hygienisierung (Doppelrohrwärmetauscher) übertragen.
(3) ERHITZUNG MIT DOPPELROHRWÄRMETAUSCHER
Im Doppelrohrwärmetauscher wird das Substrat auf ca. 75°C erhitzt und hygienisiert.
(4) PUMPTECHNIK
Die Substratförderung in die Fermenter erfolgt mittels robuster Finsterwalder KV20 Kugelventilpumpe. Wegen des hohen TS Gehalts von ca. 20 %, Temperaturen bis 85°C und dem hohen Sandanteil von bis zu 10 % der Fördermenge sind normale Pumpen nicht geeignet.
FINSTERWALDER SEDIMENTAUSTRAG
In jeden Fermenter ist ein Finsterwalder BR13 Bodenräumer (5) eingebaut mit dessen Hilfe alle Sediment in den Sedimentabscheider (6)gefördert werden. Der abgeschiedene Sand (7) wird zyklisch entleert. Zur Zeit werden etwa 8 t/d Sediment entfernt. Ohne Sandaustrag wären die Fermenter in etwa 250 Tagen vollständig mit Sediment gefüllt.
FINSTERWALDER LEICHTSTOFFAUSTRAG
In jedem Fermenter ist ein Leichtstoffskimmer eingebaut mit dessen Hilfe aufschwimmende Stoffe aus dem Fermenter entfernt werden.
(8) Das sind insbesondere Plastikteile die ansonsten eine Schwimmdecke bilden würden. Die Abtrennung aus dem Gärrest erfolgt über eine externe Siebanlage. (9) Der Feststoff enthält vor allem Faserstoffe aber auch ein Vielzahl von Plastikfetzen. (10)
(11) ENERGienutzung
In der Nassvergärung werden etwa 250 m³/h Biogas produziert. Das Gas wird zusammen mit dem Gas der Trockenvergärung (ca. 125 m³) in einem 9000 m³ großem Gasspeicher über dem Endlager gelagert und dann in mehreren BHKW auf der Anlage verstromt. Es wurden im Zuge des Baus der Nassvergärung 800kWel. Leistung neu installiert.
(12) VERWERTUNG DES GÄRPRODUKTS
Das Gärprodukt wird im Endlager gespeichert und während der Vegetationsperiode als Flüssigdünger genützt. Alle Qualtitätskriterien nach Düngemittelverordung werden eingehalten.